Positive Psychologie: Ich arbeite gerne.

«Denkgewohnheiten sind nicht für die Ewigkeit gemacht. Wir können unsere Sichtweise ändern.» Martin Seligmann

«Die Menschen sind weniger veränderbar als wir glauben. Verschwende nicht deine Zeit mit dem Versuch, etwas hinzufügen, das die Natur nicht vorgesehen hat. Versuche herauszuholen, was in ihnen steckt. Das ist schwer genug.» Marcus Buckingham

Psychologie für den gesunden Menschen, ressourcenorientierte Sichtweisen

Die amerikanischen Psychologen Martin E. P. Seligman und Mihaly Csikszentmihalyi stellten fest, dass die Psychologie sich hauptsächlich mit Krankheitsbildern beschäftigt und den gesunden Menschen ausser Acht gelassen hat. Positive Charaktereigenschaften wie Hoffnung, Kreativität oder Mut wurden nicht berücksichtigt.

Die positive Psychologie hat eine ressourcenorientierte Sichtweise und knüpft an der humanistischen Psychologie an. Der Clifton Strengths Finder des amerikanischen Gallupp Instituts war über viele Jahre ein bewährtes Arbeitsinstrument.

Flow statt Arbeit – Wohlbefinden bei einer herausfordernden Tätigkeit

Der Begriff Flow (wörtlich «Fluss») stammt von Mihaly Csikszentmihalyi. Das Flow-Erlebnis ist die Erfahrung absoluten Wohlbefindens, das bei einer herausfordernden Tätigkeit entsteht. Flow bezeichnet einen Zustand, ein intensives Glücksgefühl, das Menschen dann erleben, wenn sie in einer Tätigkeit aufgehen und dabei die Zeit und sich selbst vergessen – ähnlich jenem von Kindern, die beim Spielen Zeit und Raum vergessen. Flow bedeutet ein starkes Gefühl von Selbstvergessenheit und Versunkenheit in eine Aufgabe, wenn man das, was man tut, gerne tut und Erfolg hat. Wenn wir solchen Tätigkeiten nachgehen, spielen für uns weder die Zeit noch wir selbst eine Rolle und alles geht ganz mühelos von der Hand.

Wenn die Zeit wie im Fluge vergeht …

1 Einige Beschreibungen, die das Wort «Flow» erklären und erweitern:

  • Wir sind der Aktivität gewachsen.
  • Wir sind fähig, uns auf unser Tun zu konzentrieren.
  • Die Aktivität hat deutliche Ziele.
  • Die Aktivität hat unmittelbare Rückmeldung.
  • Wir haben das Gefühl von Kontrolle über unsere Aktivität.
  • Unsere Sorgen um uns selbst verschwinden.
  • Unser Gefühl für Zeitabläufe ist verändert.
  • Die Tätigkeit hat ihre Zielsetzung bei sich selbst (sie ist autotelisch).

Csikszentmihalyi hat festgestellt, dass unser Zeitempfinden der beste Beweis für den Flow ist: Wenn die Zeit wie im Fluge vergeht, ist man absolut konzentriert auf das, was man gerade tut. Dadurch empfinden wir Befriedigung, Vergnügen, Freude und Glück. Csikszentmihalyi setzt in seinen Forschungen den Akzent auf die Zufriedenheit. Wann machen wir «gute Arbeit»? Dabei ist «gut» tatsächlich im doppelten Wortsinn zu verstehen: Die Arbeit tut uns gut und sie ist gut. Selbstverantwortlichkeit und Aktivität resultieren in einem intensiven Glücksgefühl. Die besten Leistungen und die höchste Zufriedenheit erreichen wir auf Dauer aber genau dort, wo wir im Kernbereich unserer Talente tätig sind.

Flow entsteht dann, wenn wir bestimmte Ziele haben und wissen, dass unser Handeln einen langfristigen Nutzen bringen wird, denn der Mensch sucht in seinem Tun (und Sein) einen Sinn. Durch seine Tätigkeit möchte der Mensch Sinn stiften. «Wenn wir ein erfülltes, glückliches Leben führen wollen, müssen wir sowohl den Wunsch nach Genuss als auch den nach Bedeutung berücksichtigen» (Ben-Shahar 2007: 77). So wird sich Zufriedenheit einstellen.

Psychologischer Hintergrund

Die positive Psychologie schöpft aus der humanistischen Psychologie. Alfred Adler und Rudolf Dreikurs können als Vorbereiter der humanistischen Psychologie angesehen werden. 1962 gründeten Psychologen und Psychotherapeuten die American Association for Humanistic Psychology (AHP). Das erste Konzept geht auf Abraham Maslow zurück. Carl Rogers hat dies in der Gesprächstherapie weiterentwickelt. Weitere Schulen, die der humanistischen Psychologie nahestehen sind:

  •  Viktor E. Frank, Logotherapie
  • Hans-Werner Gessmann, Psychodrama
  • Fritz Perls, Gestalttherapie

Der amerikanische Psychologe Donald O. Clifton (1924 – 2003) gilt als Vater der «Strengths Psychology» und als Grossvater der positiven Psychologie. Zusammen mit Tom Rath hat er das lesenswerte Buch «How Full Is Your Bucket: Positive Strategies for Life and Work», welches im Verlag «Perseus Distribution» erschienen ist, geschrieben.

Positive Psychologie: Die besten Leistungen und die höchste Zufriedenheit erreichen wir genau dort, wo wir im Kernbereich unserer Talente tätig sind.

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SKAP – der Kongress: Es geht weiter!

Der erste Schweizer Kongress für Adlerianische Psychologie findet am 13. September 2014 in Kloten (Nähe Flughafen Zürich-Kloten) statt. Organisiert wird er von Ruth Bärtschi und Team von der Akademie für Individualpsychologie. Marketing: Urs R. Bärtschi, Coachingplus GmbH. www.skap.ch
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