Lösungsorientierte systemische Familientherapie
«Das grösste Geschenk, das ich geben kann, ist, den anderen zu sehen, zu hören, zu verstehen und zu berühren.» Virginia Satir
Die Systemtherapie ist eine der wichtigsten und prägendsten Kräfte für das Coaching. Nicht ein einzelnes Individuum ist behandlungsbedürftig, sondern das familiäre System, von dem es geprägt ist. Mit dieser Erkenntnis hat Virginia Satir (1916–1988) einen der frühesten und wichtigsten Ansätze in der systemischen Arbeit begründet. Der Gedanke, dass eine Person immer im Kontext ihrer Situation gesehen werden muss, ist an sich nicht neu. Die Individualpsychologie betont u. a. das Gemeinschaftsgefühl, die soziale Gleichwertigkeit (Link zur Startseite) sowie die Familien- und Geschwisterkonstellation (Link zur Seite Geschwisterkonstellation).
Satir arbeitete mit Familienrekonstruktionen, der Aufstellung der jeweiligen Familie, wobei die Gruppenmitglieder die Rollen übernehmen. Eine umstrittene Fortsetzung sind die populär gewordenen Familienaufstellungen nach Bert Hellinger. Kritisiert wird an diesem Ansatz u. a., dass bei den Gruppenveranstaltungen ein ausreichender therapeutischer Rahmen fehle. Der Begriff «systemisch», umfasst heute auch die Arbeit mit nichtfamiliären Beziehungssystemen.
Zirkuläre Fragen: indirekt mehr erreichen
Systemisch denken heisst zirkulär denken, alles hat wechselseitig Einfluss aufeinander. Bei zirkulären Fragen wird über andere Personen gefragt (zum Beispiel «Wie kam Ihr Vorgesetzter dazu, so etwas über Sie zu sagen?» anstatt «Was haben Sie da falsch gemacht?»). Dies hilft dem Coachee, bei der Beantwortung die Position einer anderen Person zu berücksichtigen.
Systemtheorie: Wir prägen uns gegenseitig unbewusst
Überall, wo Menschen längere Zeit in einem sozialen Gefüge zusammenleben, sind Gesetzmässigkeiten am Werk, die von keiner einzelnen Person gesteuert werden können, sondern aus dem Gesamtgefüge (System) heraus erklärbar sind. Für den Therapeuten ist es wichtig, Systemprozesse oder Gesetzmässigkeiten zu kennen und bei der Diagnostik zu berücksichtigen.
Psychologischer Hintergrund
Die systemische Therapie hat einige Gründungspersonen. Grundlagen des systemischen Ansatzes sind die Systemtheorie und der Konstruktivismus. Familientherapeutisches Denken entwickelte sich zwischen 1970 und 1980.
Wir werden von Gesetzmässigkeiten geprägt, die von keiner Person gesteuert werden können, sondern aus dem Gesamtgefüge (System) heraus erklärbar sind.